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Lohndiskriminierung: Macht die EU Deutschland Beine?

Lohndiskriminierung: Macht die EU Deutschland Beine?

Anlässlich der Ankündigung des EU-Arbeitskommissars Spidla ein Gesetz gegen das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen prüfen zu lassen, erklärt Irmingard Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische Sprecherin:

Dass die EU prüft, ob sich das drastische Lohngefälle zwischen Männern und Frauen per Gesetz bekämpfen lässt, begrüßen wir sehr. Arbeitskommissar Vladimir Spidla bezog sich heute Morgen dabei auf Studien, nach denen Frauen in der EU durchschnittlich 17,4 Prozent weniger Bruttogehalt bekommen als Männer. Deutschland ist dabei nahezu europäisches Schlusslicht, hier beträgt der Lohnunterschied sogar 23 Prozent. Auch die angekündigte Kampagne, die bis zum Sommer europaweit über die Diskriminierung beim Gehalt informieren soll, ist in jedem Fall sinnvoll. Das Argument von Spidla, die Krise könne nur bewältigt werden, wenn das Potenzial aller genutzt werde, und wer diskriminiere, könne niemals effektiv sein, unterstützen wir ausdrücklich.

Wir prangern die Untätigkeit der Bundesregierung bei diesem Thema schon seit langem an. Zuletzt fand auf grüne Initiative im Januar eine Anhörung im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Deutschen Bundestag über die Lohnungleichheit statt. Um den vielschichtigen Ursachen bei der Lohndiskriminierung zu begegnen, haben die Sachverständigen zahlreiche Vorschläge vorgebracht. Die große Koalition ist gefordert, Gesetze zu erlassen, um diese Ungleichheit zu beheben. Hoffen wir, dass sie sich nun selbst bewegt und nicht versucht, diesen Skandal auszusitzen. Der SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering hatte bereits eine Grundgesetzänderung zur Herstellung der Lohngleichheit in die Debatte gebracht. Wir warten auf Ihre Gesetzesvorlage, Herr Müntefering.

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