Menü

Frauenpolitische Wundertüte der SPD enthält heiße Luft

Frauenwirtschaftspolitische Wundertüte der SPD enthält heiße Luft

Zur Ankündigung von Franz Müntefering, Frauenpolitik zum zentralen Bestandteil des SPD-Wahlkampfes zu machen, erklären Dr. Thea Dückert, parlamentarische Geschäftsführerin, und Irmingard Schewe-Gerigk, parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische Sprecherin:

Die frauenwirtschaftspolitische Wundertüte der SPD enthält viel heiße Luft. Zu rot-grünen Zeiten ist das Gleichstellungsgesetz in der Privatwirtschaft an der SPD gescheitert. Die freiwilligen Selbstverpflichtungen der Wirtschaft haben außer dicken Berichten nichts gebracht. Für diese Einsicht hat die SPD Jahre gebraucht. Aber es ist gut, dass nun auch Herr Müntefering in der Realität angekommen ist.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist schon Gesetz, da sagt Müntefering nichts Neues. Dennoch ist es seit Jahren eine schreiende Ungerechtigkeit, dass Frauen ein um 23 Prozent geringeres durchschnittliches Einkommen haben als Männer. Das zentrale Problem in Deutschland ist, dass Frauen aus Karrierewegen und Netzwerken ausgegrenzt werden. Sie fehlen in Aufsichtsräten, auf Professuren und in Unternehmensvorständen. Nach der Elternzeit gibt es zu wenig Reintegration ins Erwerbsleben. Darum schneiden Frauen schlechter ab und werden dann auch schlechter bezahlt. Zudem werden frauentypische anspruchsvolle Arbeitsbereiche wie Sozialarbeit oder Erziehung auch im öffentlichen Dienst vergleichsweise viel zu schlecht bewertet. Junge Frauen sind heute besser ausgebildet als je zuvor. Ihre  Potenziale durch überkommene Strukturen auszubremsen, ist nicht nur für die Frauen ungerecht, sondern eine volkswirtschaftliche Verschwendung sondergleichen.

Wir müssen nicht nur darüber sprechen, warum Frauen diskriminiert werden, wie Müntefering vorschlägt, sondern endlich etwas tun. Gesprochen wird seit Jahren. Klare gesetzliche Quoten für Aufsichtsräte, durchsetzbare Gleichstellungsvereinbarungen, echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine Bewertung von Arbeitsleistung, die auch pädagogische und kreative Leistungen anerkennt, müssen endlich Teil von Recht und öffentlicher Tarifpolitik werden.



zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>