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Von Gleichstellung noch weit entfernt

7. März 2008

Von Gleichstellung noch weit entfernt

 

Zum Internationalen Frauentag am 8. März erklären Renate Künast, Fraktionsvorsitzende, und Irmingard Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische Sprecherin:

 

Im November 1918 wurde das Frauenwahlrecht in Deutschland eingeführt. 90 Jahre später sind wir von einer faktischen Gleichstellung von Frauen und Männern noch weit entfernt.

 

Wir wollen die eigenständige Existenzsicherung. Frauen sollen von der eigenen Erwerbstätigkeit leben und auch für ihr Alter vorsorgen können. Das Alleinernährermodell funktioniert längst nicht mehr - obwohl es immer noch mit Ehegattensplitting und Krankenkassenmitversicherung subventioniert wird.

 

Um allen Frauen eine Erwerbstätigkeit zu ermöglichen, von der sie und ihre Familien leben können, müssen wir systematisch umbauen: Wir brauchen einen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung und eine Veränderung der Unternehmenskultur. Es muss Schluss sein mit den hohen Gehaltsunterschieden zwischen Frauen und Männern, und wir wollen endlich mehr Frauen auf den Chefsesseln und in Führungsgremien sehen.

 

Die Bundestagsfraktion hat dazu konkrete Vorschläge vorgelegt: Koppelung der Vergabe öffentlicher Aufträge an Gleichstellung, Quotierung der Aufsichtsräte, Ausbau der Kinderbetreuung, gesetzliche Maßnahmen zur Gleichstellung in der Privatwirtschaft.

 

Gleichstellung ist nicht nur eine Frage der wirtschaftlichen Vernunft, sondern auch der Demokratie. "Es gibt keine Freiheit der Männer, wenn es nicht eine Freiheit der Frauen gibt" schrieb Hedwig Dohm schon 1879. 90 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts sind dringend weitere gesetzliche Schritte zur Gleichstellung erforderlich.

 



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