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Kampagne der Bundesregierung gegen Essstörungen müssen Taten folgen

Kampagne der Bundesregierung gegen Essstörungen müssen Taten folgen

 

Zum heutigen Start der Aufklärungskampagne der Bundesregierung "Leben hat Gewicht" erklärt Irmingard Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische Sprecherin:

 

Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie sich junge Frauen in unserer Überflussgesellschaft für ein fragwürdiges Schönheitsideal zu Tode hungern. Wenn scheinbar makellose, viel zu dünne Models und Stars tagtäglich in Mode, Medien und Werbung zum Schönheitsideal stilisiert werden, hat das dramatische Folgen. Fast jedes dritte Mädchen zeigt heute Auffälligkeiten im Essverhalten, daran ist das falsche Schönheitsideal mit schuldig.

 

Deshalb war es allerhöchste Zeit, dass die Bundesregierung mit einer Kampagne auf das Problem aufmerksam macht. Dass sich prominente Unterstützerinnen gefunden haben, die selbst der "Glamour-Welt" entstammen und dort neue Maßstäbe setzen können, ist ein Gewinn für die Kampagne.

 

Dieser Kampagne müssen nun auch Taten folgen. Wir haben bereits einen Antrag in den Bundestag eingebracht, in dem wir zeigen, welche weiteren Maßnahmen nötig sind. Die Bundesregierung muss sich bei Modeunternehmen und Model-Agenturen dafür einzusetzen, keine Verträge mit untergewichtigen Models abzuschließen. Denn kaum irgendwo hat das "Dünnsein" einen so großen Stellenwert wie in der Modeindustrie. Die Mode muss sich dieser Verantwortung stellen. Auch die Heilungschancen müssen erhöht werden. Keine andere Erkrankung führt junge Frauen so häufig in den Tod: 15 Prozent der Erkrankten sterben daran.

 

Wir fordern mehr Forschung zu Essstörungen und eine intensivere Nachbehandlung, um das sehr hohe Risiko des Rückfalls zu vermindern. Ärztinnen und Ärzte benötigen dringend Leitlinien für die Diagnose und Behandlung von Essstörungen. Ebenso muss das medizinische Personal viel stärker für die Krankheit sensibilisiert werden.

Im nicht-medizinischen Bereich müssen Beratung und Prävention erhöht werden. Neben gut ausgestatteten Beratungsstellen ist es wichtig, Essstörungen und Schönheitsideale auch im Schulunterricht zu thematisieren. Auch Medien müssen sensibel mit dem Thema umgehen: Zeitschriften, die sich an Jugendliche wenden, sollten die Themen Schlankheit und Schönheit kritisch beleuchten, statt Diäten zu empfehlen.

 



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