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PRESSEMITTEILUNG
NR. 0924 der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Datum: 14. Juli 2006
Lohngerechtigkeit: Männer müssen teilen lernen
Zur heutigen Meldung des Statistischen Bundesamtes, dass Vollzeit arbeitende Frauen in Deutschland nach wie vor deutlich weniger verdienen als Vollzeit arbeitende Männer, erklärt Irmingard Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische Sprecherin:
Es ist schon ein Armutszeugnis: Die in Deutschland arbeitende Frau verbleibt, was die Entlohnung betrifft, für die Wirtschaft offensichtlich in der Logik der Zuverdienerin. Warum sonst finden sich in Deutschland die nahezu größten Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern der gesamten Europäischen Union? Durchschnittlich 9.000 Euro haben Frauen im Jahr 2005 in Westdeutschland weniger verdient als Männer. In Ostdeutschland ist der Unterschied zwar kleiner, aber statt einer allmählichen Angleichung hat sich die Schere zwischen den Verdiensten weiter geöffnet.
Ein Grund für die unterschiedlichen Löhne ist die Konzentration auf verschiedene Wirtschaftszweige. Frauen arbeiten überwiegend in den Branchen, in denen sehr schlecht verdient wird. Es hat sich in vielen Bereichen dank verschiedener Studien längst als Mähr erwiesen, dass dies tatsächlich mit höheren Anforderungen in den "typischen Männerberufen" zusammenhängt. Die Bewertung der Anforderungen gehört längst gründlich überarbeitet. Die Gewerkschaften müssen das in ihren Tarifabschlüssen endlich auch berücksichtigen – auch wenn das bedeutet, dass die Männer abgeben müssen.
Entgegen der Aussage des statistischen Bundesamtes kommt es auch in gleichen Unternehmen bei vergleichbaren Tätigkeiten zu unterschiedlicher Bezahlung. Erschreckend sind die eklatanten Unterschiede bei Männern und Frauen in Führungspositionen. Sie betragen 27–33 Prozent – und das, obwohl die Frauen häufig höhere Bildungsabschlüsse haben als die Männer. Die Wirtschaft muss Schluss machen mit dieser Minderbewertung weiblichen Potenzials.
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