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Besser spät als nie: Wissenschaft bemerkt das Fehlen von Frauen in ihren Reihen

NR. 0761 der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Datum: 13. Juni 2006

Besser spät als nie: Wissenschaft bemerkt das Fehlen von Frauen in ihren Reihen

 

Zur Forderung des scheidenden Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft Winnacker nach einer Frauenquote für die Wissenschaft erklären Irmingard Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische Sprecherin, und Kai Gehring, jugend- und hochschulpolitischer Sprecher:

 

Auch dem obersten Forschungsförderer, dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Winnacker, ist es endlich aufgefallen: Deutschland hat zu wenig Wissenschaftlerinnen. Wir begrüßen seine Forderung nach einer Frauenquote. An den Hochschulen ist der Anteil der Professorinnen dank rot-grüner Gleichstellungspolitik in den letzten Jahren zwar auf 13 Prozent angestiegen - das ist aber nach wie vor viel zu wenig. Und je höher die Hierarchie-Stufe, desto dünner ist die Luft für Frauen. So liegt der Frauenanteil an den C4-Professuren bei nur acht Prozent.

 

Noch trauriger sah es bisher an den außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus, da dort nicht einmal das Bundesgleichstellungsgesetz greift. Deswegen hat Rot-Grün im Pakt für Forschung und Innovation 2005 die Steigerung der Gelder von der effizienten Frauenförderung abhängig gemacht. Der Disput, den Winnackers Äußerungen unter den Spitzen der Einrichtungen ausgelöst haben, zeigt, dass noch nicht alle verstanden haben, worum es geht.

 

In der von Rot-Grün begonnenen Exzellenzinitiative wird die Förderung von Forschung an Universitäten auch danach beurteilt, ob sie zur Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen in der Wissenschaft geeignet ist. Die Grundlagen für erfolgreiche Gleichstellungspolitik sind von Bundesseite also gelegt. Die geplante Föderalismusreform wird die Frauenförderung in der Wissenschaft aber grundlegend gefährden, wenn zukünftig keine gemeinsame Förderung durch Bund und Länder mehr möglich sein soll.

 

Vor allem die Länder sind aufgerufen, die Rahmenbedingungen für Forscherinnen zu verbessern. So ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Wissenschaft heute nach wie vor nur unter immensen Schwierigkeiten möglich.

 

Die Aussagen Ernst-Ludwig Winnackers kommen leider spät. Wir wünschen uns von seinem designierten Nachfolger Matthias Kleiner ein klares Bekenntnis zum Ziel der Gleichstellung und konkrete Initiativen von Beginn sei

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