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Grüner Girls’ Day nimmt junge Migrantinnen in den Blick

NR. 0538 der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Datum: 26. April 2006

Grüner Girls’ Day nimmt junge Migrantinnen in den Blick

 

Zum bundesweiten Girls´ Day erklären Irmingard Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische Sprecherin, Krista Sager, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Priska Hinz, bildungspolitische Sprecherin:

 

Noch nie waren sie so gut wie heute: Junge Migrantinnen haben, ebenso wie deutsche Mädchen, deutlich höhere Bildungserfolge als Jungen und ihre Schulabschlüsse sind besser. So verlassen nur 15,4 Prozent der ausländischen Mädchen die Schule ohne Abschluss, hingegen 22,6 Prozent der ausländischen Jungen. Doch bei der Berufswahl sind die Mädchen doppelt benachteiligt: Ihre Chancen, eine berufliche Ausbildung zu absolvieren, sind gegenüber jungen Migranten deutlich geringer. Oftmals entscheiden sie sich auch für wenig zukunftsträchtige Ausbildungsberufe: Zum Beispiel für den der Friseurin, Verkäuferin oder Arzthelferin.

 

Die grüne Bundestagsfraktion lädt daher zum diesjährigen Girls' Day junge Migrantinnen ein. Beim Mädchentag in der Bundestagsfraktion können sie sich über politische und politiknahe Berufe informieren und mit uns über ihre Erfahrungen und Wünsche austauschen. Sind Frauen im Politikbereich schon generell unterrepräsentiert, so gilt das für Migrantinnen in verstärkter Weise. Wir wollen sie einladen, Berufe in der Politik als Zukunftsperspektive wahrzunehmen.

 

Viele Eltern mit Migrationshintergrund sind stolz auf die schulischen Leistungen ihrer Töchter und unterstützen sie in ihrer Karriere. Oftmals wissen sie aber zu wenig über das deutsche Ausbildungssystem. Daher muss die Berufsorientierung und -beratung auch die Eltern einbeziehen. Leider kommt es auch vor, dass junge Migrantinnen aus traditionellen Elternhäusern an ihrer Ausbildung gehindert werden. Hier ist die Politik gefordert. Junge Migrantinnen müssen bei ihrer Berufswahl- und Ausbildung deutlich besser unterstützt werden. Auch im Licht der derzeitigen Debatte über Gewalt gegen Migrantinnen ist diese Forderung von großer Bedeutung. Nur mit dem Wissen, dass sie ein eigenständiges Leben führen können, werden sich junge Frauen trauen, aus Gewaltbeziehungen und autoritären Familien auszubrechen um ihr eigenes Leben zu führen.

 

 



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