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NR. 0138 der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Datum: 31. Januar 2006
DFB darf doch die rote Karte gegen Zwangsprostitution zeigen
Zu der heutigen Zusage des Präsidenten des Deutschen Fussballbundes, Dr. Theo Zwanziger, eine Kampagne gegen Zwangsprostitution anlässlich der Fussball-WM zu unterstützen, erklärt Irmingard Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische Sprecherin, im Anschluss an die heutige Informationsveranstaltung zu Zwangsprostitution und Menschenhandel bei der Fussball-WM im Bundesinnenministerium:
Wir gratulieren Herrn Dr. Zwanziger zu seinem Sinneswandel! Damit hat er bewiesen: Faires Verhalten ist für den DFB nicht nur auf dem Fussballfeld gefragt. Wir begrüßen sehr, dass er sich auf der heutigen Informationsveranstaltung zu Menschenhandel und Zwangsprostitution im Rahmen der Fussball-WM von Vertreterinnen aus Gesellschaft, Politik und Polizei hat überzeugen lassen, eine gemeinsam abgestimmte Kampagne gegen Zwangsprostitution und für eine breite Aufklärung der Freier zu unterstützen. Eine solche Kampagne ist notwendig und sinnvoll. Sie ist sicherlich kein Imageschaden für den Fussball, sondern spricht für die Solidarität der Fussballer und der Fans mit den Opfern von Menschenhandel. Die Spieler der Nationalelf sind für viele Männer Idole – wer könnte glaubwürdiger vermitteln, dass Sex mit Opfern von Frauenhandel ein "grobes Foul" bedeutet?
Denn auch wenn niemand seriöse Zahlen nennen kann: Es ist bekannt, dass große Sportereignisse stets zu einer erhöhten Nachfrage nach sexuellen Dienstleistungen führen. Viele Frauen werden von selber kommen, um sich hier zu prostituieren. Aber ein gewisser Anteil wird auch durch Zwang und Gewalt dazu gezwungen werden. Dies ist eine Menschenrechtsverletzung. Deshalb unterstützen Bündnis 90/Die Grünen die Kampagne des Deutschen Frauenrates, der die Fussball-WM zum Anlass nimmt, auf diese Menschenrechtsverletzung hinzuweisen.
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