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Potentiale der älteren Menschen nutzen

Obwohl die Alterung der Gesellschaft zu den großen politischen Herausforderungen unserer Zeit gehört, hat dieses Politikfeld im zurückliegenden Wahlkampf kaum eine Rolle gespielt. Wir haben uns in den letzten Jahren sehr aktiv mit dem gesellschaftlichen Alterungsprozess befasst und ein neues Bild vom Alter entwickelt. Uns ist wichtig, dass diese gesellschaftliche Veränderung nicht länger nur negativ gesehen wird – sie bietet auch wirtschaftliche und soziale Potentiale. Wir werden auch in der nächsten Legislaturperiode die Frage, welche nachhaltigen Antworten auf den demographischen Wandel zu geben sind, weit oben auf die politische Agenda setzen.

Ein vorrangiges Anliegen ist für uns dabei, dass die Potentiale von älteren Beschäftigten endlich besser genutzt werden müssen. Die derzeitige Situation, in der mehr als die Hälfte der Betriebe keine über 50-jährigen einstellen, schadet den Menschen, aber auch den Unternehmen, die auf das Erfahrungswissen der Älteren verzichten. Wir werden weiter dafür kämpfen, "Alter" als Diskriminierungsmerkmal in das Antidiskriminierungsgesetz aufzunehmen.

Auch außerhalb des Berufslebens fördern wir das Engagement von älteren Menschen durch Teilhabe und altersangemessene Weiterbildungsangebote vor allem in den Städten und Gemeinden. Die Altenpolitik muss gemeinsam mit älteren Menschen und als generationsübergreifende Politik gestaltet werden.

Wir wollen Ansätze zur Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Pflege von Angehörigen auf den Weg bringen. Dazu setzen wir uns für berufliche Auszeiten ein, die für Weiterqualifizierung, Eltern- und Familienarbeit und für Pflegezeit verwendbar sind und über Sozialversicherungsansprüche finanziert werden. Wichtig ist uns, dass die Pflegearbeit nicht allein die Aufgabe der Frauen ist.

Den Wunsch pflegebedürftiger Menschen nach Selbständigkeit nehmen wir sehr ernst. Wohnortnahe Versorgungskonzepte stellen dabei einen wichtigen Ansatz zur Weiterentwicklung der pflegerischen Infrastruktur dar. Es gilt, ambulante und mobile Dienste, Sozialstationen, Tages- und Kurzzeitpflege und ein Angebot an neuen Wohnformen auf den Bedarf der Menschen vor Ort auszurichten und zu vernetzen. Die Reform der Pflegeversicherung muss solche Ansätze unterstützen. Gemeinschaftliche, selbst organisierte Wohnformen von Älteren und von Alt und Jung müssen als Hilfe zur Selbsthilfe gefördert werden. Auch wollen wir Ansätze zur Gesundheitsförderung und Rehabilitation im Alter, die dazu beitragen, dass Pflege- und Hilfebedürftigkeit verhindert beziehungsweise hinausgezögert wird, etablieren.

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