Menü

Europa stellt die Weichen für Unisex-Tarife

Anlässlich der Vorstellung der EU-Richtlinie zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern beim Erwerb von Waren und Dienstleistungen erklärt Irmingard Schewe-Gerigk, frauenpolitische Sprecherin:

 

Auf die EU-Kommission ist gleichstellungspolitisch Verlass. Mit der neuen Richtlinie werden einheitliche Regelungen für Frauen und Männer beim Erwerb von Waren und Dienstleistungen geschaffen. Wir begrüßen, dass die zuständige Kommissarin Anna Diamantopoulou, trotz enormer Widerstände und langwieriger Verhandlungen, an ihrem Ziel festgehalten und sich schlussendlich durchgesetzt hat. Wir rechnen fest damit, dass nun der Ministerrat und das europäische Parlament ebenfalls zustimmen.

 

Die europäische Kommission setzt mit dieser Richtlinie ein deutliches Signal für mehr Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Bisherige diskriminierende Regelungen auf nationaler Ebene müssen beendet werden. Ob bei den Tarifen zur privaten Altersvorsorge oder Krankenversicherung, beim Friseur oder bei der Kreditvergabe - auch in Deutschland gilt leider häufig das Prinzip: Frauen müssen mehr bezahlen um die gleiche Leistung zu erhalten wie Männer. Damit wird nun endlich Schluss sein.

 

Wir wollen aber nicht bis zur Umsetzungsfrist der Richtlinie warten. Schon jetzt müssen Unisex-Tarife bei der gesetzlich geförderter Riester-Rente eingeführt werden. Bisher müssen Frauen bei der privaten Altersvorsorge einen bis zu 15 Prozent höheren Beträge zahlen oder erhalten einen deutlich niedrigeren Rentenanspruch im Alter. Darum darf der Staat künftig nur solche Anlageformen fördern, die für Frauen und Männer gleiche Tarife vorsehen. Die grundgesetzliche Gleichbehandlungspflicht des Staates wiegt stärker als die Sterbetafeln der Lebensversicherungen.



zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>