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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Irmingard Schewe-Gerigk

Solidarität mit der Frauenbewegung im Iran!

Solidarität mit der Frauenbewegung im Iran!

 

Zur heute angekündigten Frauendemonstration in Teheran und zur Kampagne "Eine Million Unterschriften zur Änderung diskriminierender Gesetze" übermitteln die weiblichen Abgeordneten der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen folgende Grußbotschaft:

 

Liebe Freundinnen,

 

mit großer Sympathie verfolgen wir Ihren unermüdlichen Kampf für Reformen im Iran. Die Gleichberechtigung der Frauen ist eines der herausragenden Ziele, für das Sie konsequent eintreten - manchmal mit leisen, manchmal mit kraftvollen und weithin hörbaren Tönen.

 

Wir möchten den Internationalen Frauentag am 8. März 2007 zum Anlass nehmen, um unsere Solidarität mit Ihnen und Ihren Zielen zu bekunden. Wir bewundern Ihren persönlichen Einsatz, Ihre unermüdliche Aufklärungsarbeit und Ihren Kampfesmut.

 

Vor allem die im August 2006 gestartete Kampagne "Eine Million Unterschriften für Gleichberechtigung" hat dem millionenfachen Wunsch von iranischen Frauen einen Ausdruck verliehen. Die Kampagne hilft dabei, die frauenfeindliche Ideologie der herrschenden politischen und religiösen Elite in der Islamischen Republik Iran zu entlarven.

 

Nun sind die Sicherheitsbehörden des Landes offensichtlich damit beauftragt, der wachsenden zivilgesellschaftlichen Bedeutung von frauenpolitischen Aktivitäten entgegenzutreten. Dabei greifen sie zum fadenscheinigen Argument einer angeblichen Gefährdung der nationalen Sicherheit.

 

Wir fordern die bedingungslose Freilassung aller am letzten Sonntag inhaftierten Frauen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Versammlungsfreiheit insbesondere für Frauen im Iran nicht zu einem Stück Papier verkommt und der iranische Staat zur Umsetzung aller internationalen Verpflichtungen gebracht wird, die er mit der Unterzeichnung verschiedener UNO-Konventionen eingegangen ist.

 

Weder die Schikanen des Alltags im Leben der iranischen Frauen noch die seit der Gründung der Islamischen Republik bestehenden institutionellen Diskriminierungen und politischen Repressionen haben die iranische Frauenbewegung gefügig und mundtot gemacht. Für Ihren Mut und Ihre Konsequenz haben Sie all unsere Anerkennung und tief empfundenen Respekt.

 

Die Grußbotschaft wird auf Persisch in den Iran übermittelt und stellvertretend von Renate Künast, Kerstin Müller, Claudia Roth und Irmingard Schewe-Gerigk unterzeichnet.

 

Wir fordern die Bundesregierung auf, sich mit allen diplomatischen Mitteln für die Freilassung aller verhafteten iranischen Frauen einzusetzen.

 

 



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