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Grüne Wende in der Altenpolitik bestätigt (23.02.2005)

Wir erhielten in dem öffentlichen Expertengespräch zum fünften Altenbericht die volle Unterstützung für unser Vorhaben, eine Wende in der Altenpolitik vorzunehmen. Der einseitige Blick, nur die Belastungen des Alters zu sehen verhindert, dass Kompetenzen und Potentiale Ältere sichtbar werden. Dies ist aber Voraussetzung dafür, dass die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsmöglichkeiten einer älter werdenden Gesellschaft zum Wohle der gesamten Gesellschaft genutzt werden können.

Hier ist nicht nur die Politik gefragt, zum Beispiel gesetzliche Veränderungen bezüglich einer Flexibilisierung der Lebensarbeitszeit, einem lebenslangen Bildungsangebot und der Qualifizierung in der Freiwilligenarbeit von Älteren zu schaffen. Auch die Wirtschaft, die ja bekanntlich ab 2020 mit einer Verknappung des qualifizierten Erwerbspersonenpotenzials zu rechnen hat, muss bereit sein, Menschen während der gesamten Berufstätigkeit kontinuierlich weiter zu qualifizieren und Ältere länger im Unternehmen arbeiten zu lassen. Mit einem Anteil von nur 39 Prozent der 55-64-jährigen im Erwerbsleben rangiert Deutschland in der EU weit hinten, während in Skandinavien annähernd 70 Prozent in dieser Altersgruppe erwerbstätig sind. Und wie man sieht, muss eine höhere Erwerbstätigkeit von Älteren nicht zu Lasten der jungen Menschen gehen.

Die Wirtschaft muss endlich erkennen, über welche Kaufkraft die ältere Generation verfügt und eine entsprechende Seniorenwirtschaft mit neuen Produkten und Dienstleistungen aufbauen. Auch das schafft Arbeitsplätze.

In einer älter werdenden Gesellschaft wird natürlich auch über einen neuen Mix an Angeboten für Pflegebedürftige zu entscheiden sein. Familien, Ehrenamtliche und professionelle Hilfe werden sich künftig noch stärker ergänzen müssen. Dabei ist auch die Frage interessant, ob nicht analog zur Elternzeit auch über eine Pflegezeit diskutiert werden müsste.



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